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01.04.2022 | 08:00 Uhr

Gaspreise für Haushalte im 2. Halbjahr 2021 um 6,6 % gestiegen / Gaspreise für Nicht-Haushalte (zum Beispiel Unternehmen und Behörden): +51,8 % gegenüber dem 1. Halbjahr 2021

WIESBADEN (ots) -

Die privaten Haushalte in Deutschland haben im 2. Halbjahr 2021 im Durchschnitt 6,83 Cent je Kilowattstunde Erdgas gezahlt. Strom kostete die Verbraucherinnen und Verbraucher durchschnittlich 32,87 Cent je Kilowattstunde. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, stiegen die Gaspreise damit gegenüber dem 1. Halbjahr 2021 um 6,6 %, die Strompreise um 0,8 %. Bei den Nicht-Haushaltskunden, also vor allem Unternehmen und Behörden, fiel die Preissteigerung für Gas mit +51,8 % im Vergleich zum 1. Halbjahr 2021 deutlich höher aus, bei Strom zahlten sie 11,8 % mehr.

Erdgas- und Strompreise für private Haushalte mit geringem Verbrauch am meisten gestiegen

Die gestiegenen Energiekosten im Großhandel für Erdgas machten sich für die privaten Haushalte schon in der zweiten Jahreshälfte 2021 deutlich bemerkbar. Insbesondere Privathaushalte mit einem niedrigen Jahresverbrauch von weniger als 20 Gigajoule zahlten mit 9,06 Cent je Kilowattstunde deutlich mehr als im 1. Halbjahr (+9,6 %). Die Kosten für Energie und Vertrieb stiegen um 26,5 %. Weniger stark betroffen waren Haushalte mit mehr als 200 Gigajoule Jahresverbrauch: Sie zahlten nur 1,7 % mehr für Erdgas als im 1. Halbjahr (Energie und Vertrieb: +1,5 %). Haushalte mit einem Verbrauch zwischen 20 und 200 Gigajoule zahlten 7,0 % mehr (Energie und Vertrieb: +11,0 %).

Die Strompreise für private Haushalte stiegen mit 0,8 % nur leicht gegenüber dem 1. Halbjahr 2021. Wie auch beim Erdgas kam es hier bei den privaten Haushalten mit dem geringsten Verbrauch von weniger als 1 000 Kilowattstunden zu den höchsten Preisanstiegen (+ 3,3 %). Private Haushalte mit mehr als 15 000 Kilowattstunden Jahresverbrauch zahlten mit durchschnittlich 25,1 Cent je Kilowattstunde sogar 1,5 % weniger als im 1. Halbjahr.

Große Preissteigerungen bei Nicht-Haushaltskunden

Nicht-Haushaltskunden (zum Beispiel Unternehmen oder Behörden) zahlten im 2. Halbjahr 2021 für Erdgas ohne Mehrwertsteuer und andere abzugsfähige Steuern durchschnittlich 4,63 Cent je Kilowattstunde. Das waren 51,8 % mehr als im 1. Halbjahr 2021. Dabei mussten Nicht-Haushaltskunden mit einem geringen Jahresverbrauch zwischen 1 000 und 10 000 Gigajoule 4,45 Cent je Kilowattstunde zahlen, das waren 9,9 % mehr als im 1. Halbjahr. Kunden mit einem Verbrauch von über 4 Millionen Gigajoule zahlten hingegen 126,3 % mehr als im 1. Halbjahr und mit 5,68 Cent je Kilowattstunde sogar deutlich mehr als kleinere Verbraucher. Aufgrund der in der Regel kurzfristigeren Beschaffungsstrategien von Großverbrauchern - mit kurzen Preisbindungen - trafen die enormen Preissteigerungen im Großhandel und an den Erdgasbörsen seit Ende 2020 diese Kundengruppen stärker als die Verbraucher mit kleinerem Jahresverbrauch.

Für Strom zahlten Nicht-Haushaltskunden im 2. Halbjahr 2021 durchschnittlich 16,65 Cent je Kilowattstunde ohne Mehrwertsteuer und andere abzugsfähige Steuern. Damit war Strom für sie 11,7 % teurer als im 1. Halbjahr 2021. Auch bei Strom zeigt sich, dass die Großverbraucher stärker von den Preissteigerungen an den Energiebörsen 2021 betroffen waren. Kunden mit über 150 000 Megawattstunden Jahresverbrauch zahlten 48,6 % mehr als in der ersten Jahreshälfte. Bei einem Jahresverbrauch von unter 20 Megawattstunden im Jahr mussten die Kunden im Durchschnitt nur 2,1 % mehr zahlen.

Methodische Hinweise:

Die Statistik der Erdgas- und Stromdurchschnittspreise wird seit 2020 vom Statistischen Bundesamt durchgeführt. Hierfür werden bei Energieversorgern alle Verkaufspreise für nach dem Jahresverbrauch definierte Verbrauchsgruppen für private Haushalte und Nicht-Haushaltskunden, sowohl für Bestandskunden als auch neu abgeschlossene Verträge, erhoben. Zusätzlich werden Verwaltungsdaten zu Stromsteuer und Energiesteuer sowie zu Erneuerbare-Energien-Gesetz-, Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz- und Offshore-Netzumlage ausgewertet. Vergleichbare Vorjahreswerte vor 2019 werden durch das europäische Statistikamt Eurostat (https://ec.europa.eu/eurostat/de/web/energy/data/database) veröffentlicht, ebenso vergleichbare Preise für andere Mitgliedstaaten der Europäischen Union.

Die vollständige Pressemitteilung sowie weitere Informationen und Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes unter https://www.destatis.de/pressemitteilungen zu finden.

Pressekontakt:

Statistisches Bundesamt
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Telefon: +49 611-75 34 44

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